Wie reise ich?
Auf kürzeren Reisen nehme ich meist das Flugzeug und bin dann zumeist mit regionalen Verkehrsmitteln unterwegs. Das war vor allem früher oft sehr unbequem, wenn man sich in einen überfüllten Bus quetschen musste, der in den Bergen oft quälend langsam unterwegs war. Allerdings hat man in Bussen und Zügen viel leichter Kontakt mit den Einheimischen. Bequemer und „lustiger“ ist natürlich das Reisen mit dem eigenen Auto. Meine erste Autoreise durch Frankreich und Spanien habe ich in einem Citroen unternommen, einer Dyane 6 mit „Fetzndachl“. Für meine Überlandreise nach Indien habe ich einen weißen VW Bus gesucht und auch gefunden. Es ist ein T3 (Transporter 3) Syncro, Bj. 92, mit Allradantrieb, einer Sperre und 2 Schiebetüren (ehemaliges Bäckerauto im Mühlviertel), der auf den Namen Ganesha hört, benannt nach dem indischen Gott mit dem Elefantenkopf. Von mir und vielen anderen wird er allerdings liebevoll Gani genannt.
Mit dem JX Turbodiesel Motor mit 51 KW (70 PS) ist der 1700kg schwere Syncro leider ziemlich untermotorisiert. Aber was soll´s – beim Reisen sollte man es ja eh nicht eilig haben. Für meine Indienreise habe ich mir vorsichtshalber einen speziellen Ölkühler einbauen lassen, damit die Öltemperatur in den heißen Gegenden nicht allzu sehr ansteigt. Und bei dieser Gelegenheit habe ich mir in Konya/Türkei neue Sitzbezüge aus Original VW Stoffmaterial anfertigen lassen, da Gani zuvor nur sehr unbequeme Plastikbezüge hatte. Geschlafen habe ich die meister Zeit im Bus auf meiner umlegbaren Schlafbank, was zum einen natürlich billiger kommt und zum anderen die oft mühsame Suche nach einem Hotel oder Guesthouse erspart. Eine stabile große Holzkiste dient zum sicheren Verstauen von Gegenständen und eine Dachluke zur Belüftung. Vor meiner Abreise hatte ich mir einen großer Gepäckträger besorgt, der mir gute Dienste erwiesen hat.
Ich habe meinen Gani 2006 mit 178500 Kilometer in Linz gekauft und im Rahmen meiner Indienreise beachtliche 57500 Kilometer zurückgelegt. Bei einem entschleunigten Reisetempo von ca. 80 Km/h hatte ich einen Durchschnittsverbrauch von 9,5 l Diesel auf 100 km. Und da ich mich zumeist brav an die Verkehrsregeln gehalten habe, was in Indien ja relativ leicht ist, weil es kaum welche gibt, habe ich auch nie einen Strafzettel bekommen.
2011 bin ich zu einer 5-monatigen Pakistanreise aufgebrochen und habe mir davor einen etwas stärkeren AAZ Motor mit 1900ccm einbauen lassen. Dieser Motor leistet zwar nur 5 PS mehr, hat aber aufgrund des größeren Hubraums ein wesentlich besseres Drehmoment. Diese Leistungssteigerung ist mir vor allem am Karakorum Highway im Norden Pakistans zugute gekommen. Dort hat mir und meinen 5 per Flugzeug aus Österreich angereisten Freunden allerdings eine Klimaanlage gefehlt, da diese Strecke damals aufgrund von langwierigen Bauarbeiten sehr heiß und staubig war. Der Besuch einer von mir erbauten Schule im Yasin Valley und ein längerer Aufenthalt bei guten Freunden hat uns dafür allerdings reichlich entschädigt …
Allerdings bin ich mit Gani nicht nur Richtung Osten gefahren. 2015 sind wir gemeinsam mit meiner Freundin Zdenka in den Hohen Norden aufgebrochen. Aufgrund einer defekten Kupplung wurde die Fahrt kurz vorm Nordkap allerdings zu einem wahren Abenteuer, das wir aber schlussendlich gut bewältigt haben. Den Winter verbringt Gani seit vielen Jahren gut geschützt in einer Garage, freut sich dort auf den Frühling und auf weitere gemeinsame Abenteuer …
Mit welcher Kamera fotografiere ich?
Während meiner 16-monatigen Indienreise 2007/08 habe ich mit einer Nikon D80 fotografiert, auf der ein 18-135mm Nikon drauf war. In New Delhi habe ich mir dann ein 18-200mm Sigma gekauft, da mein Nikon-Objektiv nach einem harten Aufprall nicht mehr zu reparieren war.
Meine treue D80 hat in Persepolis/Iran leider nach 81000 Auslösungen ihren Geist aufgegeben, was soviel heißt, dass der Spiegelmechanismus aufgrund der vieler Auslösungen defekt war. Eine provisorische Reparatur in Shiraz erweckte sie leider nur für ein paar Tage zum Leben, sodass ich die letzten 4000 Kilometer meiner Heimreise ohne Kamera unterwegs gewesen bin.
Für meine 5-monatige Pakistanreise im Sommer 2011 habe ich mir eine Nikon D7000 zugelegt, nachdem ich ein Jahr zuvor in Indien mit einer Canon G10 fotografiert habe. Beim Objektivkauf habe ich mich für ein 16-85mm und ein 70-300mm Nikon entschieden. Ich war mit beiden Objektiven sehr zufrieden und habe mir später dann noch ein 35mm Nikon zugelegt. Und seit einem Jahr fotografiere ich auch mit einem 50mm Nikon und einem 10-20mm Sigma Ultraweitwinkel.
Seit 2016 fotografiere ich auch viel mit dem Handy, da sich die Bildqualität dieser kleinen Wunderdinger in den letzten Jahren erstaunlich verbessert hat. Mit meinem LG G4 war ich sehr zufrieden, da es sehr farbtreue Bilder im 16/9 Format macht. Danach kaufte ich mir ein von zahlreichen Testberichten hochgelobtes Huawei P20 Pro, mit dessen Bildqualität ich nicht besonders zufrieden war, bevor ich 2020 auf ein Samsung Galaxy S20+ umgestiegen bin, mit dem ich wiederum sehr zufrieden bin. Mit etwas Nachbearbeitung kommen da wirklich gute Bilder raus, die man in vielen Fällen auf den ersten Blick nicht von einer Spiegelreflex unterscheiden kann.
Sprache und Kommunikation:
Ein altes Sprichwort sagt: „Mit dem Hut in der Hand kommst du durch das ganze Land“. Was soviel heißt, als dass man mit Freundlichkeit, Offenheit und Respekt (fast) überall willkommen ist. Gutes Englisch macht das Reisen natürlich etwas leichter, denn Menschen aus der Oberschicht im Iran, Pakistan, Indien und Nepal sprechen durchwegs gutes Englisch. Und ein paar Brocken Arabisch, ein freundliches Lächeln, kräftiges Händeschütteln und die Bereitschaft spontan Einladungen anzunehmen machen das Reisen vor allem in den muslimischen Ländern zu einem wahren Erlebnis …
Geld und Zahlungsmittel:
Im Gegensatz zu meiner 15-monatigen Weltreise in den Jahren 1986/87, bei der ich noch viele Reiseschecks (Traveller´s cheques) mitnehmen musste, kann man heutzutage mit einer normalen Bankomatkarte in vielen Ländern Bargeld an den Automaten beheben. Für manche Länder ist allerdings die Mitnahme einer Kreditkarte wie z. B. Visa sehr empfehlenswert. Und es gibt auch einige wenige Länder wie z. B. Den Iran, wo man aufgrund diverser Sanktionen nur mit Bargeld bezahlen kann. Und für abgelegene Regionen und längere Trekkingtouren muss man sowieso immer genug Bargeld mitnehmen, da es dort keine Banken oder Wechselstuben gibt.
Im Iran muss man unbedingt genügend Bargeld bei sich haben, da wegen der weltweiten wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran keine Kreditkarten akzeptiert werden können. Der Euro ist in allen Ländern ein willkommenes Zahlungsmittel. Nur in den zentralasiatischen Ländern wie Turkmenistan und Usbekistan sind Dollars wichtiger als Euros.