Mukti & Gani
Mukti
Ich bin 1960 als Steinbock mit Schütze-Aszendent in Schenkenfelden im oberösterreichischen Mühlviertel zur Welt gekommen. Bei meinen Reisen nach Asien nenne ich mich allerdings seit vielen Jahren Mukti, da dieser Name sowohl von Muslimen als auch von Hindus besser verstanden und ausgesprochen werden kann. Er leitet sich von moksha ab, was im Sanskrit soviel wie die Suche nach Freiheit bedeutet.
Nach dem Besuch der Volksschule in Schenkenfelden lebte ich ein Jahr lang bei kinderlosen Verwandten (Tante und Onkel) in Bad Aussee. Ich besuchte dort die Hauptschule, übersiedelte aber aufgrund meines starken Heimwehs bald wieder ins heimatliche Mühlviertel. In Freistadt besuchte ich dann einige Jahre das Gymnasium, bevor ich von 1976 bis 1980 eine Ausbildung zum Augenoptiker machte (ebenfalls in Freistadt). Um mir einen Jugendtraum zu erfüllen, fuhr ich für kurze Zeit als Matrose zur See, brach mir allerdings bei meiner 2. Seereise sechs Finger und jobbte danach etwas desillusioniert mehrere Monate als Briefträger bei der Post. Danach begann ich mit 21 als Taxilenker durch die Straßen von Linz zu kurven und holte an der Abendschule auf der Spittelwiese die Matura nach. Als „Maturareise“ gönnte ich mir dann eine 15-monatige Weltreise, die mich 1986/87 nach Indien und Südostasien, Australien, Neuseeland, Ozeanien und in die USA führte und in mir u. a. die Liebe zum Fotografieren weckte. Es folgten weitere Reisen nach Indien und Afrika, und während meines (ziemlich langen) Studiums der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Universität in Linz begann ich mich durch den engen Kontakt zu einem indischen spirituellen Lehrer vermehrt für die philosophischen und religiösen Traditionen Indiens zu interessieren. In meiner Diplomarbeit “Individuelle Spiritualität” habe ich mich mit dem Bedeutungsverlust organisierter Religiosität in den westlichen Industriegesellschaften und dem Entstehen neuer Formen und Inhalten von Religiosität und Spiritualität auseinandergesetzt. Im April 2008 ist die überarbeitete Version schließlich als Band 42 der Sozialwissenschaftlichen Schriftenreihe der Uni Linz als “Wege zur Spiritualität” in Buchform erschienen.
Mein Studium habe ich im Mai 2001 abgeschlossen – gerade noch rechtzeitig vor Einführung der international gesehen recht moderaten Studiengebühren. Ich bin danach allerdings beim Taxifahren „hängengeblieben“. Da ich ja das „Unterwegssein“ und die Begegnung mit Menschen unterschiedlichster Herkunft schätze und zudem gerne Auto fahre, fühle ich mich beim „Taxln“ immer noch recht wohl. Flexible Arbeitszeiten und verständnisvolle Chefs verschafften mir Freiräume für zahlreiche Reisen und spannende Projekte wie z. B. den Bau einer Schule in Pakistan.
Meine Abenteuerlust und meinen Freiheits- und Bewegungsdrang lebte ich in jüngeren Jahren neben dem Reisen vor allem beim Wandern, Laufen, Mountainbiken und Bergsteigen aus. Die Besteigung des 6120m hohen Stok Kangri in Ladakh/Indien im Jahre 2002, das Trekking zum Everest Basecamp (2008), ins K2 Basislager im Karakorum (2011) und der Aufstieg bis auf 5700 Meter am Pik Lenin (2014) bleiben großartige und unvergessliche Erfahrungen. Im Oktober 2000 gelang es mir beim Graz-Marathon mit einer Bestzeit von 2:58 endlich unter der magischen 3-Stundengrenze zu bleiben. 2006 hat ein schwerer (unverschuldeter) Verkehrsunfall mit dem Taxi diese Aktivitäten allerdings für mehrere Monate unterbrochen.
Meine Reiseeindrücke sowie meine Erfahrungen mit anderen Weltanschauungen und Kulturen gebe ich nun schon seit mehr als 10 Jahren in Form von Multimediavorträgen weiter. Allerdings spüre ich, dass mein Fernweh von Jahr zu Jahr weniger wird und große und weite Reisen nun nicht mehr so wichtig sind für mich. Ich stimme daher dem deutschen Dichter Theodor Fontane (1819 – 1898) aus eigener Erfahrung voll und ganz zu, wenn er sagt: „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben“. Menschen, die längere Zeit in der Fremde waren, schätzen an Österreich, dass es ein sehr schönes und sicheres Land mit einer unglaublich hohen Lebensqualität ist, das aufgrund von hohen technischen und sozialstaatlichen Leistungen von hoher Lebenszufriedenheit geprägt ist.
Seit meiner Ausbildung zum „Waldluftbademeister“ im Jahr 2017 verbringe ich viel Zeit in den Mühlviertler Wäldern; meistens alleine oder mit anderen NaturliebhabeInnen, aber oft auch mit meiner Freundin Zdenka, mit der ich seit 2017 eine Wohnung in einem renovierten Bauernhof in einem Dorf in meiner Heimatgemeinde Schenkenfelden bewohne. Das in Japan bereits gründlich erforschte shinrin-yoku – also das bewusste Eintauchen in die heilsame Atmosphäre des Waldes – hat viele positive Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden und die körperliche und seelisch-geistige Gesundheit. Neben dem Taxifahren und meinen Lichtbildervorträgen zählen nun auch Führungen und Ausflüge zu Orten der Kraft und magischen Plätzen zu meinen Aktivitäten. Damit ich meine Eindrücke und Naturerfahrungen dauerhaft festhalten und mit anderen Menschen teilen kann, bin ich auf meinen Streifzügen meist mit Kamera und/oder Handy unterwegs. Aufgrund meiner mehrjährigen Mitgliedschaft beim Raiffeisen Fotoclub Bad Leonfelden, dessen Obmann ich seit 2016 bin, gelingen mir nun noch nach dem Absolvieren einiger Fotokurse und Workshops sowie Fotografieren im RAW-Format und dezenter Nachbearbeitung bessere Fotos, von denen einige auch auf der Webseite des Fotoclubs www.fotoclub-badleonfelden.at und natürlich auch in den zahlreichen Fotoalben auf meiner Webseite zu sehen sind.
Ich wünsche dir, liebe Besucherin, lieber Besucher meiner Website, viel Freude und Vergnügen beim Stöbern in meinen Fotos und freue mich auf ein Wiedersehen oder ein persönliches Kennenlernen bei einem meiner Vorträge oder beim gemeinsamen Eintauchen in die wohltuende Atmosphäre unserer heimischen Wälder …
Gani
Es war mehr oder weniger Liebe auf den ersten Blick, als ich Gani das erste Mal gesehen habe! Eine Probefahrt über enge und steile Waldwege überzeugte mich von seinen beeindruckenden Kletterqualitä-ten. Ein anschließender Ankaufstest beim ARBÖ (Österr. Automobilclub) bestärkte mich dann in meiner Überzeugung, dass ich mit diesem weißen VW Transporter mit permanentem Allradantrieb und 178500 (echten) Kilometern auf dem Tacho meinen alten Traum von einer Überlandreise nach Indien verwirklichen könnte.
Als früherer Bäckereiwagen verfügt er über 2 Schiebetüren, aber das ist auch schon der ganze Luxus in diesem 1992 gebauten Transporter. Ich habe wenig verändert an dem Auto und nur die mittlere Sitzbank rausgenommen. Hinten habe ich eine Sitz/Schlafbank montiert, auf der man recht bequem schlafen kann. Mein Bruder hat mir hinter der Vorderbank eine große Holzkiste eingebaut, in der ich meine wichtigsten und wertvollsten Sachen verstauen kann. Das Dach „ziert“ ein riesiger Dachträger, und eine nachträglich eingebaute Dach-luke sorgt für frische Luft während des Schlafens. In einer Werkstatt in Tschechien wurde Ganesha vor der Abreise generalüberholt und optisch auf Vordermann gebracht. Sicher-heitshalber – und auch der Optik wegen – liess ich mir einen schwarzen Rammschutz montie-ren, um für den extremen Verkehr im “Wilden Osten” (der beginnt spätestens ab Täbris im Iran!) besser geschützt zu sein.
Woher kommt nun der Name Gani bzw. Ganesha, und wieso bin ich auf diesen Namen gekommen? Ich habe meinen Bus nach dem in Indien sehr beliebten elefantenköpfigen Gott Ganesh(a) benannt, der laut indischer Mythologie der Sohn des Gottes Shiva und seiner Gemahlin Parvati ist. Laut Überlieferung hat ihm sein Vater nach der Rückkehr von einer sehr langen Reise voller Zorn den Kopf abgeschlagen, als er seine Gemahlin mit einem jungen Mann zusammensah. Auf die Bitten seiner Gemahlin hin hat er seinen Sohn mit dem Kopf eines Elefanten ins Leben zurück-geholt, da er den Kopf jenes Wesen nehmen musste, das er als erstes sah. Der in ganz Indien und auch in Nepal verehrte Ganesha hilft den Menschen dabei, ihre Vorhaben zu verwirklichen und Probleme aus dem Weg zu räumen.
Anscheinend hat mich Ganesha auch als Nicht-Hindu tatkräftig unterstützt, denn wir haben die 57000 Kilometer unserer 16-monatigen „Freiheit auf 4 Rädern“ ohne gröbere Probleme überstanden. Als Dankeschön für seine treuen Dienste habe ich Gani – wie er von mir und vielen Freunden seit langem liebevoll genannt wird – Anfang 2011 generalüberholen und gleichzeit auch einen stärkeren Motor einbauen lassen. Der 1,9 TD leistet zwar nur 5 PS mehr, hat aber wesentlich mehr Durchzug von unten weg und hat sich bestens bewährt auf unserer Reise in den Karakorum vom Sommer bis Herbst 2011.
Da ich Gani noch lange Zeit behalten möchte, habe ich im Oktober 2011 in Rawalpindi in Pakistan einige wichtige Spenglerarbeiten machen und ihn teilweise neu lackieren lassen. Nach dieser echt guten Arbeit bei MS Motors habe ich ihn anschließend kunstvoll bemalen und dekorieren lassen. Al-Habib und sein Team, die Spezialisten bei der Bemalung bunter pakistanischer LKWs sind, haben sehr gute Arbeit geleistet und mein buntes und lebensfrohes Design sehr gut umgesetzt, sodass ich mit Gani sicher noch lange Zeit viel Freude haben werde.